3 Mythen über Messen

3 Mythen über Messen

Messen sind zu teuer – Messen bringen nichts – Messen sind nicht mehr zeitgemäß
Das sind nur drei der typischen Meinungen die immer wieder aufkommen, wenn es um das Thema Messeteilnahme geht. Doch diese Aussagen beleuchten nur einen Teil der Wahrheit.

1. Messen sind zu teuer

Ob Messen teuer sind oder nicht kommt auf das Verhältnis an. Im Verhältnis zur Produktion von 100 Flyern sind Messen teuer – im Verhältnis zu einer 1/1 Printanzeige in einer großen Tageszeitung nicht. Dabei ist nicht nur das Kostenverhältnis wichtig, sondern auch die Möglichkeiten der Zielerreichung. Dazu ist zum einen die erreichte Zielgruppe relevant, aber auch die unterschiedlichen Ziele, die gleichzeitig erreicht werden können, sowie die Überprüfung und Analyse dieser Ziele.

Dass Messen ein Kostenfaktor sind, ist natürlich kaum von der Hand zu weisen. Neben der Standfläche muss ein Messestand gekauft und ausgestattet, das Standpersonal eingesetzt und die Vermarktung gestartet werden. Ob diese Kosten jedoch zu teuer sind ist eine andere Frage. Mit einer Messeteilnahme kann neben der Neukundenakquise auch die Bestandskundenpflege, Produktpräsentation sowie das Branding problemlos gleichzeitig ausgeführt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit gezielt und unmittelbar Feedback einzuholen und eine ganz direkte Kommunikation mit den Kunden zu ermöglichen.
Natürlich gibt es insbesondere im Online Marketing auch Formate, die eine starke Interaktion und unmittelbare Zielverfolgung ermöglichen. Jedoch fehlt die Komponente der Kommunikation von Angesicht zu Angesicht vollständig.

Würde man all diese Ziele mit unterschiedlichen Maßnahmen erreichen und somit auch abrechnen, würde die Summe zeigen, dass die Messe als einzelne Maßnahme die Aussage "zu teuer" außer Kraft setzen.


2. Messen bringen nichts

Neben dem Kostenfaktor kommt häufig die Aussage, dass Messen nichts bringen. So ganz falsch ist diese Aussage nicht, denn: Eine unkoordinierte Messeteilnahme wird selten von Erfolg gekrönt sein.
Es müssen nicht nur klare Ziele, sondern auch eindeutige Strategien zur Zielerreichung erarbeitet werden – sich einfach mit einem Messestand hinzustellen ist nicht effektiv, da sollte man doch lieber die 100 Flyer verteilen.

Eine gute Planung ist das A und O bei einer Messeteilnahme. Als Aussteller muss man wissen welches Publikum man auf der Messe trifft, wie man diese anspricht und mit welchen Aussagen man seine eigenen Vorteile übermittelt. Dazu ist sowohl die Gestaltung des Messestandes wichtig, die Schulung des Standpersonals und genauso die Nachbereitung der Messekontakte.

Der Messestand ist die Visitenkarte des Unternehmens und der erste Kontakt. Für den Besucher muss klar erkennbar sein, welche Vorteile er erwarten kann und wie man sich von den Mitbewerbern abhebt. Gleichzeitig muss das Standpersonal eine aktive Ansprache und Beratung der Besucher gewährleisten. Um die gewonnen Kontakte optimal zu bedienen, indem z.B. Angebote oder Kataloge verschickt werden, muss die Nachbereitung unmittelbar erfolgen. Ansonsten werden aus den warmen Kontakten häufig nur lauwarme Anfragen.


3. Messen sind nicht mehr zeitgemäß

Messen unterliegen einem starken Wandel. Dabei gibt es kaum ein Kommunikationsmittel das sich so gut anpassen kann. So findet auch in der Messewirtschaft eine Art natürliche Selektion statt, die veraltete Messekonzepte aus dem Rennen schmeißt. So hat sich bei der IAA gezeigt, dass auch für traditionelle Messen immer wieder ein neues Konzept entwickelt werden muss. Während es bei der bisherigen IAA um eine Art Glamourshow ging, sollen jetzt neue Konzepte zur Mobilität im Schwerpunkt stehen.

Demnach sind nicht unbedingt Messen, aber die jeweiligen Messekonzepte nicht immer zeitgemäß und verlangen nach einem Wandel. Dieser Wandel kann, wie im Falle der IAA, bewusst passieren. Bei der CeBit hingegen kam die Überlegung zu neuen Messekonzepte zu spät. Allerdings bietet auch dieser Verlust die Chance, dass sich neue Messekonzepte etablieren können und damit immer wieder dazu beitragen, eine zeitgemäße Kommunikationsbühne zu bieten.

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Letzte Änderung am Donnerstag, 02 Januar 2020
Julia Junkersdorf

Mit über einem Jahrzehnt Berufserfahrung im Marketing, verantworte ich bei SEVEN displays den Bereich des Online-Marketings. Mein Herz schlägt für die Messebranche, da sich kaum eine andere Branche innerhalb der letzten Jahre so radikal verändert hat. Insbesondere die Verknüpfung zwischen Online und Offline ist ein zentrales Element meiner Tätigkeit geworden.