Messe DNA: Inhaltsfragen - Teil 8

Messe DNA: Inhaltsfragen - Teil 8

Selbst nachdem einige der digitalen Messe-Marketing Einsatzmöglichkeiten beschrieben wurden und man sich überlegt hat welche Formen für den eigenen Messeauftritt in Frage kommen, stellt sich dennoch die Frage nach den Inhalten. Ähnlich wie beim Messestand selber reicht nicht einfach der Beschluss einen Messestand zu kaufen oder zu mieten aus. Das Design und die Aussagen müssen gewählt werden.

Genauso verhält es sich beim digitalen Messe-Marketing. Der Einsatz der unterschiedlichen Schnittstellen steht und fällt mit den Inhalten. Da es sich um Online-Marketing handelt müssen die Inhalte an die Mobilität und die ständige Bewegung angepasst werden. Der erste Schritt liegt natürlich in der Digitalisierung, aber einfach die Inhalte aus dem Netz zu übernehmen reicht nicht. Selbst die eigene Website muss für den mobilen Einsatz für Smartphones optimiert werden. Das heißt, dass alle weiteren Inhalte die übermittelt werden, ebenfalls angepasst werden müssen.

Folgende Eigenschaften muss der Inhalte von Mobile Messe-Marketingkampagnen erfüllen:

1. Weniger ist mehr

Komplexe Inhalte können nur schwer über die kompakten mobilen Endgeräte vermittelt werden. Zu große Informationsmengen fordern eine zu starke Konzentration und schwächen damit die Motivation. Lange Preistabellen oder Produktbeschreibungen über mehrere Seiten sind auf den kleinen Bildschirmen nur mit häufigem Scrollen sichtbar. Diese Informationen sind zu komplex, so dass der mobile Content auf das Wichtigste beschränkt werden muss. Durch die Verbindung zu Online- und Printmedien können große Informationsmengen immer noch anderweitig, mit Downloadportalen oder Printkatalogen, übermittelt werden.

2. Sinnvolle Inhalte mit Mehrwert

Auch wenn es für viele selbstverständlich ist, der Mehrwert bei digitalen Inhalten muss klar sein. Denn nur dann wird der Besucher sein Smartphone einsetzen um Inhalte abzurufen. Das heißt, dass die eigentlichen Inhalte nicht nur einen Mehrwert bieten, sondern dieser Mehrwert auch klar erkennbar sein muss. Der losgelöste Einsatz von QR-Codes als einfacher Aufkleber auf einem Produkt wird niemanden überzeugen diesen Code einzuscannen. Mit dem Versprechen beste Sicht auf die Produkte oder neue Varianten zu bieten versteht der Besucher welche Inhalte ihn erwarten. Beim digitalen Messe-Marketing sieht der Kunde häufig nur eine Startscreen oder verschlüsselten Code, so dass die Inhalte dahinter überhaupt nicht sichtbar werden.

3. Transparenz

Die dritte Regel sichert dem Kunden zu, in keine Falle zu tappen. Sollte nicht klar sein, welche Inhalte sich hinter dem ersten Bild verstecken, werden die Inhalte nicht genutzt. Digitales Messe-Marketing funktioniert auf mobilen Endgeräten, die nicht nur für den beruflichen Weg genutzt werden, sondern auch private Informationen enthalten. Daher müssen die Inhalte klar erkennbar gemacht werden um den Schutz der eigenen Privatsphäre zu garantieren.

4. Incentivierung

Mit der Incentivierung muss die Nutzung der mobilen Inhalte motiviert werden. Durch den Einsatz eines Zusatznutzens kann die Bereitschaft der Besucher erhöht werden, sich eigeninitiativ mit den Inhalten auseinander zu setzen. Dabei geht es noch nicht einmal darum, den Inhalt auf das Smartphone zu laden, sondern den Inhalt anschließend auch zu nutzen. Eine heruntergeladene App, welche niemals geöffnet wird, bringt dem Messeaussteller nichts. Daher muss die die Nutzung der mobilen Inhalte durch einen Zusatznutzen deutlich gemacht werden.

5. Einheiten bilden

Das digitale Messe-Marketing kann nur im Rahmen eines integrierten Marketings erfolgen. Das heißt, dass Inhalte und Aussagen aufeinander abgestimmt werden müssen. Eine einheitliche Aussage muss durch alle Kanäle hindurch konstant getragen werden. Natürlich muss die Botschaft aber für jeden Kanal spezifisch angepasst werden. Während im Printbereich Botschaften nur visuell übermittelt werden können, kann die Botschaft im digitalen Bereich auch mit Ton unterlegt werden. Während Print hingegen keine Verschiebung der Inhalte ermöglicht, können mit Touchmonitoren Inhalte online individuell angeordnet werden. Während Exponate am Messestand angefasst werden können, fehlt der haptische Aspekt im Mobile-Bereich vollständig. All die speziellen Eigenschaften der unterschiedlichen Kanäle müssen bei der Übermittlung der Botschaft berücksichtigt werden um einen optimalen Empfang zu gewährleisten. Denn nur wenn Botschaften verstanden werden und nicht zu Verwirrung führen kann das Mobile Messe-Marketing erfolgreich eingesetzt werden.

6. Genehmigung

Inhalte im digitalen Marketing müssen immer mit Erlaubnis des Empfängers verschickt werden. Nicht zuletzt aufgrund von rechtlichen Beschränkungen muss die Genehmigung eingeholt werden.
Zudem werden ungewollte Inhalte als Spam gewertet. Der beste digitale Content verliert seinen Wert, wenn der Besucher ihn als ungewollt ansieht. Die Rolle als Spammer ist zudem noch nie mit einem positiven Image in Verbindung gebracht worden.

(18 Stimmen)
Letzte Änderung am Freitag, 03 Januar 2020
Julia Junkersdorf

Mit über einem Jahrzehnt Berufserfahrung im Marketing, verantworte ich bei SEVEN displays den Bereich des Online-Marketings. Mein Herz schlägt für die Messebranche, da sich kaum eine andere Branche innerhalb der letzten Jahre so radikal verändert hat. Insbesondere die Verknüpfung zwischen Online und Offline ist ein zentrales Element meiner Tätigkeit geworden.